Naturschutzgebiet Bodenseeufer: Umweltministerin Thekla Walker besucht Modellprojekt „Biodiv Bodanrück“

Besichtigung des Modellprojekts "Biodiv Bodanrück" am 3. August 2023 mit Umweltministerin Thekla Walker

Bei der Besichtigung des Modellprojekts "Biodiv Bodanrück" am 3. August 2023 v.l.n.r.: Florian Fuchs (Fuchshof), Helmut Kirscheneder (Obstbau/Brennerei Mainau GmbH), Eberhard Klein (Leiter des NABU-Bodenseezentrums), Mainau-Gartendirektor Markus Zeiler, Thomas Romer (Obsthof Romer), Umweltministerin Thekla Walker, Martin Wichmann (Vertreter Regionalverband Bodensee-Oberschwaben BUND), Stefanie Höckendorff (Projekt „NSG Bodenseeufer“ Mainau GmbH), Reinhard Honsel (Obsthof Honsel), Felix Romer (Obsthof Romer), Wolfgang Gensle (Ortsvorsteher Litzelstetten), Erster Landesbeamter Philipp Gärtner, Biologe Alfons Krismann und Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn.

Um die regionale Landwirtschaft zu fördern, die damit verbundene Kulturlandschaft zu erhalten und die Biodiversität zu schützen, entwickeln die Mainau GmbH und weitere Projektpartner im Rahmen des vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg seit 2022 geförderten Modellprojekts „Biodiv Bodanrück“ unterschiedliche Maßnahmen im Naturschutzgebiet Bodenseeufer. Im Rahmen ihrer Sommertour zum Thema „Klimaschutz und Klimawandelanpassung“ besuchte Umweltministerin Thekla Walker gestern in Litzelstetten mehrere Stationen des Projekts.

Anpflanzen von Blühstreifen und Ankerpflanzen, Aufstocken des Streuobstbaumbestands, Anbieten von Nistgelegenheiten für Wildbienen und Vögel – die Projektpartner nutzen verschiedene Ansätze, um die vielfältigen Lebensräume im Naturschutzgebiet Bodenseeufer auf den Gemarkungen Litzelstetten, Dingelsdorf und Wallhausen aufzuwerten und deren Bestand zu sichern. „Wir untersuchen die Artenvielfalt auf repräsentativen Flächen im gesamten Gebiet wissenschaftlich und erhalten dadurch wichtige Erkenntnisse über den Schutz der für die regionale Flora und Fauna notwendigen Lebensräume“, erklärte MainauGartendirektor Markus Zeiler beim Besuch der Ministerin in einer Obstbau-Modellanlage zur Förderung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg.

Insgesamt an drei Stationen erhielten die Teilnehmenden, darunter neben der Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Thekla Walker, auch die GrünenLandtagsabgeordnete des Wahlkreises Konstanz-Radolfzell, Nese Erikli, der Erste Landesbeamte Philipp Gärtner sowie Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn Einblicke in das Projekt und erfuhren erste Ergebnisse: So sind unter anderem eine konstante Optimierung der ökologischen Pflanzenschutzmittel, der Ausbau und Erhalt der Sortenvielfalt und vor allem auch Aufklärungsarbeit in der Gesellschaft notwendig, um die Biodiversität nicht nur im Naturschutzgebiet Bodensee nachhaltig zu schützen. Außerdem bieten Blühstreifen nach frischer Mahd der umliegenden Wiesen den Insekten ein alternatives Nahrungsangebot. „Der Schutz der Artenvielfalt ist eines der drängendsten Themen unserer Zeit. Alle Beteiligten leisten mit diesem Modellprojekt einen wichtigen Beitrag an der Schnittstelle von Landwirtschaft und Naturschutz, den das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gerne fördert“, sagte Ministerin Thekla Walker bei dem Termin. Alle Anwesenden betonten, wie wichtig die enge Zusammenarbeit sowie eine gesunde Diskussionskultur auf allen Ebenen sei.

Das Modellprojekt „Biodiv Bodanrück“ läuft noch bis Ende 2024. Entstanden ist das Projekt durch die Kooperation von Naturschützern und Obstbauern, die sich gemeinsam den Herausforderungen stellen wollen, die sich bei der gleichzeitigen Förderung der Artenvielfalt, dem Schutz von Naturräumen und dem Erhalt der regionalen Lebensmittelproduktion ergeben. Projektbeteiligt sind lokale Obstbaubetriebe (Obsthof Romer, Fuchshof und Obsthof Honsel), Naturschutzverbände, Biologen und die Mainau GmbH als Leadpartner des Projekts. Des Weiteren findet eine Kooperation mit dem Landschaftserhaltungsverband Konstanz (LEV) statt, der unter anderem Landschaftspflegemaßnahmen im Projektgebiet koordiniert.

„Wir hoffen, dass wir die Forschungen im Rahmen des Projekts auch über das kommende Jahr hinaus fortsetzen können“, so Mainau-Gartendirektor Markus Zeiler. Ein erster Begehungstermin für die interessierte Öffentlichkeit fand Anfang Juli statt, im September dieses Jahres sowie im kommenden Jahr sind weitere öffentliche Führungen geplant.