
Schlosskirche St. Marien auf der Insel Mainau © Insel Mainau
Seit dem Jahr 2003 steht die Insel Mainau als Gesamtensemble unter Denkmalschutz. Neben Park und Gärten stellt das von Johann Caspar Bagnato zwischen 1732 und 1746 erbaute Barockensemble aus Schloss und Schlosskirche St. Marien einen zentralen Besuchspunkt der Insel dar und wurde darüber hinaus zum „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ ernannt. Die Bundesregierung hat jetzt aus ihrem Denkmalschutz-Sonderprogramm eine Förderung in Höhe von 730.000 EURO an die Mainau GmbH für die Sanierung der Schlosskirche St. Marien vergeben. Die Mittel kommen aus dem Etat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Um die historische Substanz im Sinne des Denkmalschutzes zu erhalten, bedarf es sensibler und oft expensiver Schritte. Von diesen Erhaltungsmaßnahmen sind seit 2016 bereits das Dachgebälk und die Außenhülle des Schlosses der Mainau betroffen. Durch einen massiven Hausschwammbefall sind auch in der Kirche St. Marien große Teile der Dachkonstruktion stark geschädigt. Bei umfangreichen Voruntersuchungen des Landesamtes für Denkmalpflege wurde eine starke Gefährdung der kunsthistorisch bedeutsamen und nahezu originalen Innenausstattung festgestellt. Ein anschließendes Instandsetzungskonzept für die Dachstuhlkonstruktion sowie Konservierungsmaßnahmen für den Innenraum wurden erarbeitet.
Mainau-Geschäftsführer Björn Graf Bernadotte sieht die weiteren Arbeiten als Mammutaufgabe, aber auch als Verpflichtung gegenüber den nächsten Generationen: „Mit den geplanten Maßnahmen zu einer wirksamen statischen Instandsetzung und einer Klimastabilisierung soll der möglichst lange Erhalt des barocken Gebäudes und seiner historischen Ausstattung und immensen kulturellen Bedeutung gewährleistet werden, denn diese reicht weit über ihre Grenzen hinaus. Wenngleich die bereits stattliche Fördersumme bei Weitem nicht sämtliche Sanierungskosten decken wird, die auf die Mainau GmbH zukommen, ist es eine erhebliche Unterstützung bei der nachhaltigen Wahrung dieses bedeutenden Barockjuwels für künftige Generationen“, sagte er.
Aktuell befindet sich die Mainau GmbH in der Planung der Maßnahmen, eine bauliche Umsetzung soll ab 2025 erfolgen, geplant ist zunächst die Dach- und Außeninstandsetzung. Ab 2026 soll dann der Innenraum folgen. Hier soll unter anderem auf einen barrierefreien Zugang geachtet sowie ein neues Medien- und Beleuchtungskonzept umgesetzt werden.